Holzminden (red). Am vergangenen Dienstag stellte die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden in einer Pressekonferenz die diesjährige Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Inspektion für das Jahr 2023 vor. Diese zeigt die bei der Polizei bearbeiteten Straftaten auf. Darunter zählen jene, die seitens der Bürgerinnen und Bürger angezeigt, als auch Straftaten, die seitens der Polizei festgestellt werden.

Regionalen Medienvertretenden wurden dabei die Zahlen zu verschiedenen Phänomenbereichen vorgestellt und erläutert. Anschließend wurde insbesondere auf vier sensible Themen explizit eingegangen. Dabei handelte es sich um die Bereiche "Häusliche Gewalt", "Kinder- und Jugendpornografie", "Wohnungseinbruchdiebstähle" und "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen". Hier werden durch die Inspektion, unter anderem zusammen mit vielen Netzwerkpartnern, neben intensiver Ermittlungen auch Aufklärungsarbeit sowie Tätigkeiten im Bereich der Opfernachsorge geleistet.

Zusammenfassend lassen sich für die Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden folgende Aussagen treffen:

  • In den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden lässt es sich sehr sicher leben.
  • Im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist eine grundsätzliche Steigerung der Kriminalität via Social-Media und Messenger-Dienste erkennbar.
  • Im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle lassen sich leicht steigende Fallzahlen beobachten, welche sich immer noch deutlich unter vom "Vor-Corona-Niveau" befinden.
  • Es gibt einen erheblichen Rückgang bei Vermögens- und Fälschungsdelikten, unter anderem durch verbesserte Sicherheit beim Online-Shopping.
  • Eine höhere Gewaltbereitschaft durch steigende Fallzahlen im Bereich der Körperverletzungen und Bedrohungen ist erkennbar.
  • Erkennbar sind steigende Fallzahlen im Bereich der Häuslichen Gewalt. Ein Ansatz ist unter anderem die gesteigerte Anzeigebereitschaft der Opfer. 
  • Sichtbar sind sinkende Fallzahlen im Bereich der Jugendkriminalität, jedoch begehen immer mehr junge Menschen schwere Delikte.
  • Es gibt einen Anstieg bei nichtdeutschen Tatverdächtigen, welcher aktuell Gegenstand intensiver Betrachtungen ist. Ein Ansatz ist unter anderem das akute Wanderungsgeschehen aus Zu- und Fortzügen.
  • Sinkende Zahlen im Bereich der Diebstahlsdelikte sind erkennbar, welche deutlich unter dem Niveau aus 2018 und früher liegen.
  • Die Anzahl der bekanntgewordenen Straftaten ist leicht gestiegen, liegt jedoch deutlich unter dem Zehn-Jahres-Schnitt.
  • Das Risiko Opfer einer Straftat in den beiden Landkreisen zu werden ist weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.

Auch in diesem Jahr liegt die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden mit einer Aufklärungsquote von 71,19 Prozent nicht nur über dem Nds. Landesdurchschnitt von 61,73 Prozent, sondern hat damit auch die landesweit beste Aufklärungsquote.

Der Inspektionsleiter, Matthias Kinzel, bekräftigt: "Unsere Mitarbeitenden der Polizeiinspektion haben auch im Jahr 2023 wieder sehr gute Arbeit geleistet. Unabhängig von der hohen Aufklärungsquote ist es dennoch besonders wichtig, auch in Zukunft vor allem die Taten zu verhindern, bei denen Menschen zu Opfern werden. Hier gilt es, die Fallzahlen zu reduzieren. Wir als Polizei setzen uns dafür ein, dass demokratische Werte geachtet und gelebt werden und sorgen durch unseren Beitrag für die innere Sicherheit auch für den Schutz unserer Demokratie, in der es sich sehr sicher leben lässt."

Foto: Polizei